Das Entstehen eines Schiffmodells

Ich habe mich entschlossen mal wieder ein Schiff zu bauen. Hierfür habe ich mir aus gegebenem Anlass die gerade getauft "Hamburg Express" von HAPAG LOYD ausgesucht. Das schiff ist das derzeit größte Containerschiff unter Deutscher Flagge. Meinen Bau werde ich hier mit Bildern aus meinem SketchUp 3D Programm dokumentieren. Das Schiff ist 400 m lang und 61 m breit.

Der Rumpf ist bereits fertig und auch das Vordeck.

Stimmt, einen guten Schiffsrumpf zu gestalten ist das Anspruchsvollste an dem ganzen Schiffbau.

Ich kann dafür ein Video empfehlen, mit dem ich vor Jahren auch angefangen habe. Es zeigt den Bau in SketchUp aber das Prinzip ist in jedem 3D-Programm anwendbar.

Hier geht es zum VIDEO

Ja die Werkzeuge in SketchUp sind schon sehr durchdacht und mächtig. Sie ermöglichen auch einen Schiffsrumpg aus freier Hand zu entwickeln.

Alles was man dafür braucht ist ein gutes Foto in der Draufsicht, die Länge und Breite des Schiffes, etwas Rechenfertigkeit und räumliches Denkvermögen.

Ich hatte mir das DELFT Tool auch mal installiert, bin damit aber nicht wirklich zurecht gekommen. Deshalb habe ich es wieder gelöscht und meine Rümpfe selber gebaut oder auch von anderen Schiffen genommen, die ich mir aus dem SketchUp 3D Warehouse heruntergeladen hatte. Inzwischen habe ich eine recht ansehnliche Sammlung an Rümpfen.

Gestern habe ich durch Zufall eine Samlung an Schiffsrümpfen für um die 50,- bei einem Anbieter für 3D Modelle gesehen.

So, heute habe ich dann etwas weiter gebaut. Wie man sehen kann, ist inzwischen auch das Hauptdeck aufgelegt und es stehen auch schon die ersten Ladeluken und Aufdeck-Containerfächer.

Ich denke das liegt an der Perspektive. Die Abstände sind überall 12 m (entsprechen 40" Container). Ich werde das aber nochmal checken.

Bringt wieder Spaß endlich wieder ein Schiff zu bauen, ich glaube das letzte habe ich vor 3 Jahren gebaut.

Wenn die "Hamburg Express" fertig ist, werde ich meine Bundesmarine vervollständigen. Nach den 3 Fregattenklassen, den Korvetten, den Einsatzgruppenversorgern und den U-Booten fehlen noch die Flottendienstboote. Die werde ich dann danach bauen (siehe Bild)

Vielleicht sollte ich aber lieber gleich die neuen Boote der Klasse 424 bauen, die auf der Lürsen Werft gebaut werden und ab 2027 bis 2029 in Dienst gestellt werden sollen.

Am beste ich baue beide

ABER NUN WIEDER ZURÜCK ZUR " HAMBURG EXPRESS"

Jochen, Du hattest Recht, die Abstände zwischen den Stützgittern waren tatsächlich unterschiedlich. Das ist nun aber korrigiert. Inzwischen sind alle 7 Stützgitter und Luken bis zum Steuerhaus fertiggestellt und auch der Rohbau des Steuerhauses steht bereits.

Was den Wulst und die Nase anbetrifft, so ist das nicht eingeschoben, sondern in diesem Fall richtig herausgearbeitet. Allerdings habe nicht ich das gemacht, sondern das Schiffbauprogramm "DELFTship". Der Rumpf gehört zu den Vorlagen die mit DELFTship mitgeliefert werden. Ich habe den Rumpf nur für dieses Modell entsprechend angepasst.

Ich baue die Schiffe gern komplett. Für einen Einsatz als AI-Schiff im Simulator, kann man den Teil des Rumpfes der unter Wasser liegt entfernen. Das spart dann einige Polygone.

So, in der vergangenen Woche habe ich nun auch das Steuerhaus mit den Mannschaftsunterkünften und der Brücke gebaut. Hierbei kommt ein Trick zum Tragen. Es wird nur eine Hälfte des Steuerhauses gebaut. Die zweite Hälfte wird dann durch Duplizieren und Spiegeln der gebauten Hälft erzeugt.

Dann werden beide Hälften zusammengefügt und das Brückenhaus oben drauf gesetzt. Bei diesem Modell funktioniert der Trick mit dem Duplizieren beim Brückenhaus nicht, da es nicht symmetrisch ist.

Nun fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten wie Antennen, Scheinwerfer und Masten, dann kann dass komplette Steuerhaus auf das Deck gesetzt werden.

Stimmt, jeder Holm, Jeder Handlauf an den Reeling- und Treppengeländern und jede Fensterkante sind 3D modelliert (allerdings nicht als Rundstäbe, sondern als Vierkantprofile). Ich habe absolut keine 'Angst vor der Anzahl der Polygone. Damit kann der Simulator sehr gut umgehen. Was ihn viel eher belastet ist die Zahl der Drawcalls.

Ich habe das bei der Szenerie des Hamburger Hafens gesehen. Es gibt da eine Version auf FS.to die per Fotogrammetrie erstellt wurde. Diese hat zwar wesentlich weniger Polygone als mein HH-Hafen mit seinen weit über 20.000 Einzelmodellen, aber 50 Mal so viele Texturen wie meine Szenerie. Das Resultat war, dass die Fotogrammetrie auf vielen User-Systemen nicht gut lief.

Ein zweites Beispiel erfuhr ich dann bei den Tests zu "GAIST Life Traffic". Da hatte ich über 1.000 Schiffe und Boote auf der Elbe zwischen Hamburg und Cuxhaven und auch das hat den MSFS 2020 nicht beeindruckt - meinen inzwischen doch schon betagter Rechenknecht allerdings, kam da dann schon an seine Leistungsgrenze.

Im Moment hat das Modell der "Hamburg Express" 244.414 Polygone, mal schauen, wie viele es werden wenn das Modell fertig und bereinigt ist. Ein ähnliches Modell auf Turbosquid hat übrigens mehr als 13 Mio. Polygone.

Was die Abmessungen betrifft, so schätze ich die nicht, sondern errechne sie mir.
Dazu suche ich mir als erstes ein möglichst gutes Foto des realen Objektes (Schiff, Gebäude etc. in der Seitenansicht oder der Draufsicht). Im Netz findet man meistens auch die realen Abmessungen dazu. Dann nehme ich z. B. die Länge aus dem Foto und errechne mir aus diesem Maß und dem Realmaß den Maßstab bzw. wieviele Millimeter auf dem Foto einem realen Meter entsprechen. Damit kann ich dann alle weiteren Maße errechnen.

Übrigens was mir gerade auffällt, ich hatte den gleichen Beruf wie Du.